Agrarbudget für 2022 leicht gestiegen: 85,7 Mio. Euro für die Landwirtschaft

Mehr als die Hälfte der Mittel fließt in Maßnahmen der Ländlichen Entwicklung. Ein steigender Anteil des Agrarbudgets ist für die Finanzierung von Versicherungsmöglichkeiten. Bei der Investitionsförderung ist die Ausfinanzierung gewährleistet.

Das Agrarbudget des Landes Oberösterreich ist für das Jahr 2022 um 1,3 Millionen (Mio.) Euro auf insgesamt 85,7 Mio. Euro angehoben worden. Es umfasst damit wieder exakt 1,21 Prozent des gesamten oberösterreichischen Landeshaushalts. „Hier sieht man: Landwirtschaft leistet viel und kostet wenig“, so die neue Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger bei ihrer ersten Budget-Präsentation. Mehr als die Hälfte (46,5 Mio. Euro) dieser Mittel fließen in Maßnahmen der zweiten Säule (Ländliche Entwicklung). Durch die Ko­finanzierung von Bund und Land werden insgesamt weit höhere Zahlun­gen an die Bäuerinnen und Bauern ausgelöst: „Allein die 17 Millionen Euro aus dem Landesbudget für das Agrarumweltprogramm ÖPUL führen zu einer Gesamtauszahlung auf die hei­mischen Betriebe von knapp 75 Milli­onen Euro“, erklärte Langer-Weninger.

Versicherungsmöglichkeiten: Finanzierung gestiegen

Ein steigender Anteil am Agrarbudget fließt mit 11,5 Mio. Euro in die Finanzierung von Versicherungsmöglichkeiten. „Mit den ausgebauten Versicherungslösungen unterstützen wir unsere Bäuerinnen und Bauern dabei, betriebliche Risiken auch in Zusammenhang mit dem Klimawandel bestmöglich abzusichern“, betonte die Agrarlandesrätin. Ein Schwerpunkt liegt hier auch auf dem Bereich Tierversicherungen. Diese gewinnen nicht zuletzt auf Grund der drohenden Gefahr der Afrikanischen Schweinepest massiv an Bedeutung. Ersichtlich wird der Stellenwert auch an Hand von Zahlen. Betrug die Versicherungsförderung des Landes 2017 noch sechs Millionen Euro, so hat sie sich seither fast verdoppelt. Erfreulich sei auch, dass der Durchversicherungsgrad im Vergleich zum Vorjahr in den meisten Bereichen weiter angestiegen ist.

Investitionsförderung: Ausfinanzierung gewährleistet

Nach dem Antragsstopp auf Grund der Mittelknappheit im Bereich der Investitionsförderung im Jahr 2020, wurde diese mit Jänner 2021 wieder ermöglicht. Seither sind – auch in Verbindung mit der AWS-Investitionsprämie – knapp 4800 Anträge gestellt worden. Durch den „OÖ-Plan“, indem auch 15 Mio. Euro für landwirtschaftliche Investitionen vorgesehen sind, sei die Ausfinanzierung gewährleistet. „Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt hier auf der Förderung besonders tierfreundlicher Stallbauten sowie im Bereich klimaschutzfördernder Maßnahmen“, erläuterte Hubert Huber, Leiter der Agrarabteilung des Landes. Dadurch soll auch in Zukunft die große Bedeutung des Agrarlandes Oberösterreich bei der Eigenversorgung mit Milch und Fleisch abgesichert werden. Laut Langer-Weninger zeige die hohe Nachfrage bei der Investitionsförderung, dass sich die heimischen Bäuerinnen und Bauern aktiv mit der Weiterentwicklung ihrer landwirtschaftlichen Betriebe auseinandersetzen.
Das Agrarbudget beinhaltet aber auch für die Forstwirtschaft zahlreiche Fördermaßnahmen. Zudem bietet der vom Bund aufgelegte Waldfonds zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten. Allein heuer gab es hier in Summe knapp 2000 Anträge. „Für die Wiederaufforstung und Pflege nach Schadereignissen, Maßnahmen zur Entwicklung klimafitter Wälder, die Abgeltung von Wertverlust durch Borkenkäferschäden sowie die Errichtung von Lagerplätzen für Schadholz stehen in Oberösterreich in den nächsten Jahren 38,5 Millionen Euro zur Verfügung“, betonte Huber.

Weitere Budgets im Bereich der Landwirtschaft

Weiter vorangetrieben werden soll auch die Umsetzung des Strategieprozesses „Zukunft Landwirtschaft 2030“. So startet mit Jänner 2022 die Beratungsstelle „Lebensqualität Bauernhof“ mit dem Schwerpunkt Burnout-Prophy­laxe. Die Landwirtschaftskammer Oberösterreich stellt hierfür zusätzliches Beraterpersonal an. Die Kosten da­für werden vom Land übernommen. Fortgesetzt wird auch die Förderung von Websites und Onlineshops (bis ma­ximal 4500 Euro) sowie für die Er­rich­tung eines Breitbandanschlusses (bis maximal 2000 Euro) für bäuerliche Be­triebe. Gesichert seien zudem auch die budgetären Mittel des landwirtschaftlichen Schulwesens, der Agrar-FH, der Abteilung Ernährungssicherheit und Veterinärwesen sowie der Abteilung Ländliche Neuordnung. Letztere bekommt mit 2022 eine zusätzliche Aufgabe: Die Begleitung von Bio-Betrieben bei der auf Grund der neuen Bio-Verordnung notwendigen Ausgestaltung des ganzjährigen Auslaufs.

Quelle: stock.adobe.com; Grafik-Quelle: Land OÖ

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  • Agrar Budget 2022: stock.adobe.com; Grafik-Quelle: Land OÖ
  • Huber Langer Weninger C Gerstmair: Land OÖ
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AUTORThomas Mursch-Edlmayr
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