Agrana stellt Bedingung für Weiterbetrieb zweier Fabriken

Der Zuckerkonzern Agrana will den Betrieb von zwei Zuckerraffinerien in Österreich ab Herbst 2021 nur noch dann gewährleisten, wenn die Landwirte im Gegenzug bis November Verträge über mindestens 38.000 ha Rübenanbaufläche abschließen. Andernfalls soll das Werk Leopoldsdorf nach der kommenden Rübenkampagne 2020/21 stillgelegt werden.

Der Aufsichtsrat der Agrana Beteiligungs-AG hat in seiner heutigen Sitzung, 25. August, der Schließung der Zuckerfabrik am Standort Leopoldsdorf nach der diesjährigen Rübenkampagne im Dezember 2020 zugestimmt. Der wegen der geringen Rübenflächen von 26.000 Hektar in Österreich zuletzt fragliche Kampagnenbetrieb 2020 an beiden niederösterreichischen Standorten ist aufgrund der vorteilhaften Vegetationsbedingungen und der dadurch zu erwartenden außerordentlich hohen Rübenerträge ökonomisch sinnvoll. Bei gegebenen Rübenanbauflächen ist dies jedoch künftig nicht möglich und daher wurde die Konzentration auf einen Standort beschlossen. Sollte bis Mitte November 2020 keine Zusicherung einer Anbaufläche in Österreich von zumindest 38.000 Hektar gegeben sein, ist die endgültige Schließung des Werkes Leopoldsdorf nach der Kampagne 2020 unumgänglich. Aus heutiger Sicht würden die Restrukturierungsaufwendungen im Falle einer endgültigen Schließung bis zu 35 Mio. Euro betragen, wovon bis zu 15 Mio. Euro liquiditätswirksam wären. Für die 150 betroffenen Mitarbeiter gibt es laut noe.orf.at einen vorbereiteten Sozialplan. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger lädt am kommenden Donnerstag, 3. September, Bauern und Interessenvertreter zu einem runden Tisch, um eine Lösung zu finden.

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  • Leopoldsdorf Agrana: Agrana
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