Ab sofort macht Kochen Schule

Mit dem Projekt „Kochen macht Schule“ schlagen die Seminarbäuerinnen ein neues Kapitel auf und holen die heimische Landwirtschaft ins Klassenzimmer.

Langer-Weninger, Direktor Thomas Sinnhuber (v.l.), Ferstl und Haberlander (v.r.) mit den interessierten Schülern beim Projekttag in der Mittelschule Kreuzschwestern Linz

Der Duft nach frischem Gemüse und selbst gemachtem Teig liegt in der Luft und mitten im Geschehen steht Seminarbäuerin Magdalena Mehringer aus Alberndorf, die mit Begeisterung erklärt, wie aus Getreide das tägliche Brot wird. Was im ersten Augenblick wie ein Tag am Bauernhof klingt, ist Teil eines neuen Bildungsprojekts in Oberösterreich „Kochen macht Schule“. Es bringt die Welt heimischer Lebensmittel und der Landwirtschaft direkt in die Klassenzimmer oder besser gesagt: in die Schulküchen.

Lebendige Bildung

Anstatt durch trockene Theorie soll durch das praxisorientierte Bildungsangebot Lebensmittelwissen erlebbar gemacht werden. Ziel der Initiative ist es, Kinder und Jugendliche wieder näher an die Herkunft und Verarbeitung ihrer Lebensmittel heranzuführen. Denn in Zeiten von Fast Food und Fertigprodukten gehen nicht nur Kochkompetenzen, sondern auch grundlegendes Wissen und Wertschätzung für regionale Erzeugnisse zunehmend verloren. „Die Zahl der Kinder mit direktem Bezug zur Landwirtschaft sinkt seit Jahrzehnten. Bäuerinnen und Bauern machen nur noch drei Prozent der Bevölkerung aus, versorgen aber über viele Lebensmittelgruppen zu 100 Prozent mit heimischer Qualität. Umso wichtiger ist es, den Dialog zu suchen“, so Landesrätin Michaela Langer-Weninger, die sich kürzlich gemeinsam mit Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander und Landwirtschaftskammer-Vizepräsidentin Rosemarie Ferstl vom neuen Bildungskonzept bei einem Projekttag in der Kreuzschwestern-Mittelschule Linz überzeugte. An diesem Tag stand das Thema „Der Weg vom Korn zum Brot“ im Zentrum des Unterrichts, wozu Mehringer, selbst Landwirtin und gelernte Bäckerin, den Jugendlichen alles erklärte.

Weg zur Seminarbäuerin

„Es macht mir große Freude, in Klassenzimmern und Schulküchen unterwegs zu sein“, erzählt die ausgebildete Seminarbäuerin aus Alberndorf. Den Zertifikatslehrgang beim Ländlichen Fortbildungsinstitut mit etwa 150 Einheiten hat sie 2018 erfolgreich abgeschlossen. Seither hat sie zahlreiche Kurse für Erwachsene sowie Workshops für Kinder und Jugendliche abgehalten mit dem Ziel, Bewusstsein und Begeisterung für heimische Lebensmittel zu wecken. Etwa 45 engagierte und erfahrene Seminarbäuerinnen gibt es mittlerweile im Land ob der Enns, die denselben Ansatz verfolgen. Durch praktisches Lernen mit allen Sinnen erfahren Kinder und Jugendliche, wo ihre Lebensmittel herkommen, wie sie verarbeitet werden und welchen Wert sie haben.

Förderbar zu 100 Prozent

Die vielfältigen agrarpädagogischen Programme der Seminarbäuerinnen wie „Kochen macht Schule“ aber auch „Schule am Bauernhof“ oder Workshops in Bildungseinrichtungen werden vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft zu 100 Prozent gefördert. Lediglich Unterrichtsmaterialien sind von den Schülern selbst zu tragen.

Im Jahr 2024 wurden hierzulande bereits 406 Schulworkshops mit circa 6600 Teilnehmenden durchgeführt.

Bäuerinnen im Einsatz

Das Angebot der Seminarbäuerinnen ist vielfältig:

  • Workshops für Interessierte von vier bis 21 Jahren: Direkt vor Ort mit altersgerechten Einheiten.
  • „Kochen macht Schule“ Praxisunterricht mit Mehrwert: Dieses spezielle Angebot richtet sich an Schüler ab der Sekundarstufe und bringt Seminarbäuerinnen direkt in den Kochunterricht.

Mehr Infos und Buchung unter: https://ooe.lfi.at/schule

- Bildquellen -

  • Herunterladen (2): Land OÖ/Margot Haag
- Werbung -
AUTORAnna Sophie Stockinger
Vorheriger ArtikelMaul- und Klauenseuche: Maßnahmen enden
Nächster ArtikelTJB/LJ auf Bildungsreise