Was ist uns beim Kauf von Lebensmitteln wichtig?

Die aktuellen Einkaufskriterien der österreichischen Konsumenten zeigen klar: Frische und Qualität stehen an erster Stelle, müssen jedoch bezahlbar sein.

Lebensmittel gehören zu unserem Alltag ganz selbstverständlich dazu. Über die Verfügbarkeit haben wir uns bis vor ein paar Jahren selten Gedanken gemacht. Zuletzt hat die Corona-Pandemie wieder zu einem Umdenken geführt, als Produkte wie Mehl oder Teigwaren fallweise ausverkauft waren und Lebensmittelvorräte angelegt wurden. Heute zwingt die Teuerung in Österreich zu einem bewussteren Nachdenken über Konsum und die Kosten von Lebensmitteln.

Niedrige Ausgaben, hohe Filialdichte

Zwölf Prozent der gesamten Haushaltsausgaben werden heute für Ernährung und alkoholfreie Getränke verwendet. Das entspricht laut der letzten Konsumerhebung 2019/2020 einem Betrag von etwa 390 Euro.  Vergleicht man die Ernährungsausgaben von heute mit den Zahlen von 1954, so erscheinen diese zwölf Prozent verschwindend gering: 45 Prozent der Haushaltsausgaben entfielen in diesem Jahr an Lebensmittel. Das hat verschiedenste Gründe. Bessere Infrastruktur, effizientere Logistik, Wettbewerb im Handel und die Produktivitätssteigerung in der Landwirtschaft führen zu günstigeren Lebensmittelpreisen. Im EU-Vergleich fällt Österreich auf Platz drei der Länder mit anteilsmäßig geringen Lebensmittelausgaben. Spitzenreiter ist Österreich bei der Filialdichte an Supermärkten, rund 60 Filialen entfallen auf 100.000 Personen. Mehr als 90 Prozent der Lebensmittel werden im Einzelhandel erworben, seit der Corona-Pandemie werden aber auch alternative Vertriebsquellen, wie etwa Direktvermarktung, verstärkt genutzt.   

Einkaufen ist Kopfsache

Rund 70 Prozent unserer Entscheidungen werden unbewusst getroffen und stark von Emotionen beeinflusst. Das ist auch beim Einkaufen nicht anders: Kulturelle, soziale und individuelle Prägungen haben maßgeblichen Einfluss auf die Kaufentscheidung. In Österreich wird die jeweilige Motivation hinter einer Kaufentscheidung unter anderem durch die RollAMA erhoben. Die aktuellen Einkaufskriterien der österreichischen Konsumenten zeigen klar: Frische, hohe Qualität und regionale Produkte zählen in allen Altersgruppen zu den Top-Kaufkriterien bei Lebensmitteln des täglichen Bedarfs ein wichtiger Faktor bleibt angesichts der steigenden Lebenserhaltungskosten der Preis. Gefragt nach den Aspekten, die in Zukunft eine noch bedeutendere Rolle bei der Kaufentscheidung spielen werden, nennen 52 Prozent der Befragten Lebensmittel aus regionaler Produktion. Dahinter rangieren Bio, Nachhaltigkeit, unabhängig kontrollierte Qualität und Lebensmittel pflanzlichen Ursprungs.

In der Hand der Konsumenten

Aufgeklärte Konsumenten können mit der Entscheidung für ein Produkt die Qualität und die gesamte Wertschöpfungskette von der Produktion am bäuerlichen Betrieb über die Art der Verarbeitung bis hin zur Präsentation im Handel mitbestimmen. Dieser Aufklärungsarbeit hat sich Hannes Royer mit dem Verein „Land schafft Leben“ verschrieben. Auf Initiative des neu gewählten Kitzbüheler Forum-Land-Bezirksobmannes Andreas Brugger findet zu diesem Thema am 19. November ein Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Handel, Wirtschaft und Tourismus statt. Gleichzeitig ist diese Veranstaltung ein Auftakt für frischen Wind in der Arbeit von Forum Land im Bezirk Kitzbühel. 

Die Tiroler Bauernzeitung ist als Kooperationspartner Mitveranstalter des Ereignisses. Die Bewusstseinsbildung für den Wert heimisch produzierter landwirtschaftlicher Produkte ist ein Kernthema, dem sich die Bauernzeitung verbunden fühlt. Mit Hannes Royer konnte ein hochkarätiger Referent gewonnen werden, der die Licht- und Schattenseiten der Lebensmittelproduktion über den Verein „Land schafft Leben“ und in seinem Podcast immer wieder breitenwirksam und fachkundig vermittelt. Die Tiroler Bauernzeitung freut sich, viele Leserinnen und Leser bei der Veranstaltung begrüßen zu dürfen – denn wer nichts weiß, muss alles essen.

Zur Veranstaltung: https://fb.me/e/75MelbQ0r

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AUTORRed. JS
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