77.000 fossile Kessel ersetzt und 3,5 Milliarden Euro eingespart

Das Auf und Ab bei den Verkaufszahlen der Biomassefeuerungen in den letzten Jahren ist durch Änderungen bei den Kesseltauschförderungen erklärbar.

Die Verkaufszahlen von Holzheizungen zeigen die Wirksamkeit der Förderungen. Darauf macht der Österreichische Biomasse-Verband aufmerksam, der gleichzeitig die Wiederaufnahme der Kesseltausch- und Wirtschaftsförderungen fordert.

Die Verkaufszahlen von modernen Holzheizungen haben sich im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Laut der gerade veröffentlichten Biomasse-Heizungserhebung 2024 der Landwirtschaftskammer Niederösterreich wurde mit etwa 30.700 Biomassekesseln der Rekordwert aus dem Jahr 2022 (31.060 Anlagen) fast eingestellt. „Die heimische Biomassekesselbranche konnte in den vergangenen drei Jahren gut 77.000 Heizungen absetzen. Die Verkaufszahlen zeigen eindrucksvoll, wie zielführend die Förderungen für den Kesseltausch sind und wie sensibel die Bevölkerung darauf reagiert“, erklärt Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes.

Das überraschende Ende der Förderaktion „Raus aus Öl und Gas“ Mitte Dezember 2024 habe zu einem radikalen Einschnitt bei Neubestellungen von Holzheizungen geführt. „Mit einem starken Heimmarkt im Rücken kann die weltweit führende österreichische Kesselindustrie erfolgreich exportieren. Förderungen für den Heizkesseltausch geben Haushalten und Betrieben Planungssicherheit. Eine Stop-and-go-Politik sorgt dagegen für Verunsicherung bei Kunden und Betrieben und macht eine vorausschauende Planung unmöglich“, betont Titschenbacher. Das Ergebnis: Der Ausstieg aus Gas- und Ölheizungen stocke, und die Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten bleibe bestehen.

Seit 2001 wurden in Österreich rund 400.000 Biomasse-Zentralheizungen bis 100 kW mit einer Gesamtleistung von 10.662 MW installiert. Noch immer sind in Österreich aber etwa 500.000 Ölheizungen und 900.000 Gaskessel in Betrieb. Nach wie vor werden jedes Jahr 25.000 bis 30.000 neue fossile Gasheizungen installiert. „Die Wiederaufnahme der Kesseltausch- und Wirtschaftsförderungen ist Voraussetzung für den weiteren Erfolg der Wärmewende und den notwendigen Ausstieg aus Erdgas und Erdöl. Mit Wärmepumpen, Nahwärmeanlagen und Holzheizungen können wir diesen Ausstieg gemeinsam rasch bewältigen“, unterstreicht Titschenbacher.

Laut Biomasse-Verband haben sich Holzheizer in Österreich gegenüber Ölheizern aufgrund der deutlich niedrigeren Preise für Holzbrennstoffe zwischen 2020 und 2023 rund 3,5 Milliarden Euro an Brennstoffkosten eingespart. Im gleichen Zeitraum habe Österreich etwa 55 Milliarden Euro für Öl- und Gasimporte ausgegeben, die noch dazu größtenteils in Kriegs- und Krisengebiete abgeflossen seien. Die Kesseltauschförderung verlagere die Wertschöpfung ins Inland.

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  • : Biomasse-Verband
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AUTORRed. MS
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