Gemüsebau: Erntehelfer schwer zu bekommen und zu halten

Die 16 oberösterreichischen Spargelbauern starteten diese Woche am Biohof der Familie Holzer in Eferding gemeinsam in die Saison. Hauptthema war die Arbeitskräfte-Problematik.

Spargelbauer Alfred Holzer mit frischer Ernte von seinen Feldern.

In Oberösterreich wird jährlich auf 125 Hektar Spargel geerntet – bundesweit sind es 800 Hektar Spargelfelder. Obwohl der Spargelkonsum im Trend liegt, stagniert die Anbaufläche seit circa fünf Jahren. Der Selbstversorgungsgrad liegt bei lediglich 50 Prozent – sprich, nur jede zweite konsumierte Spargelstange stammt aus heimischem Anbau. Eine Ausweitung der heimischen Produktion gestalte sich jedoch schwierig.

Für die arbeitsintensive Handarbeit bei der Ernte werden pro Hektar fünf bis sechs Arbeitskräfte benötigt. Hier kommen vorwiegend Saisonarbeiter zum Einsatz, für die in Österreich höhere Lohn- und Lohnnebenkosten anfallen als in anderen (EU-)Ländern. “Allein zum Nachbarland Deutschland ergibt sich hier dadurch ein Wettbewerbsnachteil von 2700 Euro pro Hektar”, rechnet der OÖ. Agrarlandesrat Max Hiegelsberger vor. Die Landwirtschaftskammer spricht daher in diesem Zusammenhang von einer “marktverzerrenden Situation”, die laut Vizepräsident Karl Grabmayr die gesamte Gemüsesparte beträfe.

Ein weiteres permanentes Thema sei das Kontingent der Saisonarbeitskräfte. Die Bauernvertreter werden nicht müde zu betonen, dass es hier einer Aufstockung bedürfe. Laut AMS sei das Saisonier-Kontingent bereits ausgeschöpft und ein Bewilligungsstopp verhängt worden. “Wir brauchen dringen mehr Arbeitskräfte”, so Hiegelsberger. Mit dem zuständigen Sozialministerium haben bereits erste diesbezügliche Gespräche stattgefunden.

Alfred Holzer gilt in Oberösterreich als Spargelpionier. Der Biobauer kennt daher die Arbeitskräfte-Problematik nur zu gut: “Es wird immer schwieriger gute Arbeiter zu halten, da sie in anderen Branchen mehr verdienen können.”

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AUTORThomas Mursch-Edlmayr
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